28
Jun
2011

Christian Morgenstern konnte damals noch derartige elogen auf die möwen singen ...

Möwenlied

Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.

Ich schieße keine Möwe tot,
Ich laß sie lieber leben -
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.

O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heißest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.

das ist heutzutage ganz anders geworden.
es gibt, jedenfalls in warnemünde, keine einzige möwe mehr, die sich herbeilassen würde, freiwillig ein stück roggenbrot zu verspeisen. unter einem gut belegten matjesbrötchen oder knusprigen pommes machen sie es nicht mehr.
da sie aber nicht über genügend geld verfügt, hat sie ihre jagdgewohnheiten den bedingungen am alten strom angepasst ... im steilflug stürzt sie wie weiland die stukas auf das unschuldige opfer hernieder, das einen teller mit pommes oder ein matjesbrötchen in händen hält ... danach hat es die möwe in ihrem gierigen schnabel.
die meute der interessiert zuschauenden artgenossen indessen stimmt einen ohrenbetäubenden lärm an ... man weiß nicht genau ob aus boshaftigkeit - was ich eher glaube - oder aus neid.
es wird von dieser spezies aber auch keine einzige mehr sich der anstrengung unterziehen, auf offenem meer zu jagen ... ahnungslose touristen werden doch nicht alle.

DSC00483

o tempora, o mores ...

ein trost bleibt ... : wie " Emma " sehen sie noch immer aus ...

27
Jun
2011

an ihm kommt niemand vorbei ...

ich glaube, die wohl sangbarsten volkslieder hat ein einziger mann in töne gesetzt ... Friedrich Silcher, der heute 222. geburtstag hat.
- " in einem kühlen grunde "
- " ännchen von tharau "
- " loreley (ich weiß nicht, was soll es bedeuten)"
- " so nimm denn meine hände und führe mich "
- " morgen muss ich fort von hier "
- " hab oft im kreise der lieben "
die reihe könnte man noch kräftig verlängern ..

auch das folgende - ein lieblingslied meines vaters - ist von ihm.

22
Jun
2011

wörtlich ... opus zwei

einige gedanken zum „deutschen“ verb ( tuwort )

das deutsche zu erlernen, so sagt jeder scholar,
ist sauschwer und auch knifflig, mitnichten wunderbar.
besonders niederträchtig verhält beim spracherwerb,
so sagen alle schüler, sich jederzeit das verb.

ich will es gerne sagen, das ist ein vorwand nur
sich absichtsvoll zu drücken vor studienprozedur.
die kinderleichten regeln, die schnell zu lernen sind
beherrscht nach einer stunde im schlafe jedes kind.

als erstes ist zu merken bei starken verben nur
wird präsens und präteritum, anders als im futur,
mit personaler endung und simplem wortesstamm
gebildet ohne hilfsverb als einfachstes programm

mit hilfsverb das heißt „werden“ und dann infinitiv,
ist futur 1 behaftet – passiert intuitiv.
im futur 2 gesellt sich dazu ein partizip;
„du wirst gerufen haben“, als einfaches prinzip.

das plusquam und das perfekt nehm` hilfsverb „haben“ mit
plus partizip im perfekt , das ist ein leichter schritt.
doch haben im präteritum und partizip perfekt
die verben gleichen stammvokal, dann gilt das nicht direkt.

als nächstes sind zu nennen modale verben nun:
was „ muss“, was „kann“,was „soll“ ich
grammatisch für dich tun
wie die zu konjugieren und zu benutzen sind,
ein jeder der es möchte, in jedem buch es find.

von reflexiven verben will ich berichten jetzt.
sie sind in jedem falle mit der person vernetzt.
„sich freuen, sich beeilen“, das sind zwei formen nur,
doch gibt es mehr, sonst wäre zu einfach die struktur.

es hat die echten solchen und unechte drum auch.
teilrelexive verben sind zudem im gebrauch.
dabei ist zu beachten, wenn reziprok geputzt,
die aufgestellte regel dem verbum nichts mehr nutzt.

auf keinen fall vergessen soll`n all die verben sein,
die trennbar oder nicht noch gelten allgemein
nicht trennbar sind die verben mit präfix „be“und „ent“
entgegen wer zu „ab“ und „auf“ als präfix sich bekennt.

natürlich gibt`s auch verben, mit den`man beides kann.
ein lob gebührt von herzen, dem der das schlau ersann.
dazu auch noch die spielart genannt imperativ,
mit seinem kontrahenten, den nennt man auch passiv.

auch transitive verben bevölkern voller lust
gefielde der grammatik, und schwellen mir die brust.
ein jedes ist zu beugen durch zeiten und person
es kann nur funktionieren, kennt man die regeln schon.

nun kann es auch passieren, es herrscht ein konjunktiv
dann gilt sofort die regel, die bis dahin stets schlief.
für jeden aller fälle, erfand der schöpfer schnell
die gnadenlose regel, nennt sie existentiell.

wir wollen voller liebe und achtung obendrein
dem schöpfer dieser sprache, von herzen dankbar sein.
dass er sie uns geschaffen so glockenklar und rein;
und wer das nicht verspüret, der ist ein dummes schwein.

wörtlich ...

ein nomen voller überzeugung,
das wichtigste der welt zu sein,
abstrakt, konkret und einzigartig in der beugung
vor allen anderen dekliniert allein,
traf auf das verbum das voll schweiß
wie meistens fuhrwerkt voller pein.

„lass ab vom schaffen, lass ab vom werken
man brauch dich nicht allhier!
bist du nicht da, wird`s keiner merken;
die ehr allein gebühret mir!“
so tönt das substantiv voll überzeugung;
radiert das verbum vom papier.

zerkrümelt stottert aussortiert
das tuwort unter großen schmerzen:
„wer aber wird nun konjugiert?“
„das konjugier´n ist auszumerzen!“
kräht lauthals schreiend der artikel.
„geschlechtswort geht direkt zu herzen.“

das mittelwort, gehorchend seiner seele,
als partizip, zu schlichten diesen streit,
bezeichnet beide als kamele
„solch dummer streit bringt kein gewinn.
ein wort allein macht keine sprache,
alle zusamm´nur bringen sinn

„hurra“, tönt nun interjektion,
„ich rufe das pronomen.
begrüßt sei auch präposition;
das zahlwort sei uns omen
nebst adjektiv und bindewort.
sie bilden die aromen.“

adverbum, traurig, ungenannt
wär beinah wütend weggerannt.

19
Jun
2011

das revier meiner allmorgendlichen radfahrten ...

morgenrunde

bei google maps kann man es viel besser sehen ...
zur erklärung :
ganz links unten in der ecke steht meine hütte, die uferwege und der wald zwischen bötz-, fänger- und straussee sind mein revier ...
bitte anklicken ...
Größere Kartenansicht

18
Jun
2011

zum heutigen tag ... mal etwas ganz anderes ...

was alles muss in einer oper vorkommen, um als „ deutsche nationaloper „ zu reüssieren ?
überlegen wir einmal …
- richtig … der wald – der deutsche wald mit seinen geheimnisvoll rauschenden wipfeln.
- nicht vergessen sollte man eine finstere grausige schlucht, in der es nicht mit rechten dingen zugeht.
- mittendrin sollte sich ein uriges altes forsthaus befinden, das von einem ehrbaren forstmeister nebst seinem schönen tugendsamen töchterlein bewohnt wird.
- natürlich gehört dazu ein junger gottesfürchtiger jagdgeselle, der durch die wirrnisse der liebe – eben zu besagtem töchterlein – vom pfad der tugend abweicht.
- es fehlt noch der fromme eremit, der den gestrauchelten wieder auf den rechten weg führt.
- Unbedingt muss sein der finstere bösewicht, der mit den dunklen mächten im bunde ist.
- Genauso wichtig ist ein deutscher verein … zum beispiel ein schützenverein, der trinkfest ist und sangesfreudig.
und wollt ihr es glauben … ???
da gab es einen gewissen Johann Friedrich Kind, der – als hätte er unsere darlegungen gelesen – all das zusammenklaubte und daraus ein opernlibretto verfertigte. nun ist anzunehmen, dass das ganze die seifigste aller seifenopern geworden wäre, hätte es nicht den kapellmeister Karl Maria von Weber gegeben, der dieses opus in töne setzte … in himmlische töne … in verständliche, volkstümliche und singbare töne …
„ Der Freischütz „ wurde am 18. juni 1821 im königliche schauspielhaus am gendarmenmarkt in berlin uraugeführt.
er schlug ein wie eine bombe …
Heinrich Heine schrieb entnervt am 1. märz 1822 :
„ Haben Sie noch nicht Maria von Weber’s „Freischütz“ gehört? Nein? Unglücklicher Mann! Aber haben Sie nicht wenigstens aus dieser Oper „das Lied der Brautjungfern“ oder „den Jungfernkranz“ gehört? Nein? Glücklicher Mann!
Wenn Sie vom Hallischen- nach dem Oranienburger-Thore, und vom Brandenburger- nach dem Königs-Thore, ja selbst, wenn Sie vom Unterbaum nach dem Köpniker-Thore gehen, hören Sie jetzt immer und ewig dieselbe Melodie, das Lied aller Lieder – „den Jungfernkranz. „

17
Jun
2011

17. juni 1953 ...



ich war dabei - mit meiner schwester ( nante ) waren wir nach der schule ins berliner zentrum marschiert, um genau zu sehen was da so los war. ich bin die bilder bis heute nicht losgeworden. auf der rathausstraße rasselte ein panzerkonvoi über bürgersteige und verkehrsinseln. die panzer überrollten brennende autos. der lärm war unbeschreiblich. in das dröhnen der panzer mischten sich die protestrufe der menschen, die sich teilweise in die hauseingänge geflüchtet hatten. viele hatten die kleinen pflastersteine des bürgersteigs ausgebuddelt und warfen damit nach den panzern. als schuljunge erlebte ich das erste mal das gefühl ohnmächtiger wut. es war leider nicht das letzte mal in dieser demokratischen republik.

ich erspare die anmerkung, dass solche zustände nie wieder eintreten mögen ...

16
Jun
2011

so sieht es aus, wenn ich versuche tiefsinnig zu sein ...

die zeit

saeufer

müde und träge und dumpf kriecht die zeit
endlos und öde ermattet und trist
als sei sie von ihrer verpflichtung befreit
erbarmungslos bis in die ewigkeit
zu werken zu zählen den menschen die frist

so ist sie zu fühlen in schlafloser nacht
beim qualvollen warten auf tröstenden morgen
der strahlend zerbricht dann die dunkele macht
und du kannst mit absichtsvoll klugem bedacht
dir nun neuen branntwein problemlos besorgen


da kann man doch verzweifeln ...

15
Jun
2011

suum cuique ...




Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn

ein jeder liebt so gut er kann
und hält den hoch in ehren
der etwas gutes sich ersann
sei´s bürger oder edelmann
will seinen ruhm vermehren

ein´ edelmann will ich heut preisen
den freiherrn karl von drais
will hohe achtung ihm erweisen
denn er und das ist zu beweisen
ersann das fahrrad wie man weiß

wie wär die welt doch öd´und leer
gäb´s drahtesel noch nicht
es gäbe nur den kraftverkehr
vermissen würde man wohl sehr
den tour de france bericht

kein radweg gäb´s durch feld und au
kein radler in der schänke
und ständig steckte man im stau
man setzte fett an wie ´ne sau
nur stumpfsinn wie ich denke

die radtour die so populär
bei jungen und bei alten
die gäb es nie und nimmermehr
auch keinen radsport meiner ehr
es wär nicht auszuhalten

drum leute macht mir keinen scheiß
lobt laut von herzen kalle drais
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pjerunje ...

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