22
Nov
2011

unverhofft kommt oft ...

mein vater, gott habe ihn selig, war bekannt für seine vielen "sprüche"; einer ging so: "den "guten" deutschen erkennt man am zerstochenen revers." ich habe also bis dato nie einen orden oder ehrenzeichen getragen (in der DDR war man mit solchen teilen recht freigiebig).
nun ereilt mich (plötzlich und unerwartet) im blog von Teresa (https://wiederworte.twoday.net/stories/the-versatile-blogger-award/#comments), dessen fleißiger leser ich bin, das schicksal in form der verleihung des "versatilen Bloggerawards". ( versatil meint fassettenreich, universell ). natürlich fühle ich mich gebauchpinselt, obgleich ich mir keiner schuld bewusst bin ...

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und natürlich muss man dafür (wie im richtigen leben) etwas tun.
1. einige dinge zur person preisgeben.
2. einige andere blogs nennen, denen ich ebenfalls ein solche auszeichnung verleihe.

zu punkt 2. verweigere ich prompt die aussage, da alle, die ich vorzuschlagen hätte, schon geschlagen sind (mit dem preis).

zu punkt 2. :
über meinem ganzen leben steht ganz bewußt ein satz des von mir hochgeschätzten Georg Christoph Lichtenberg, (obwohl er mathematiker und physiker war ... hört, hört !!!). der satz geht so:
"Wenn dein Bisschen an sich nichts Sonderbares ist, so sage es wenigstens ein bisschen sonderbar."
- damit ist eigentlich das wesentliche gesagt ... alles andere ergibt sich daraus ...
- da ich ein kleines licht bin unter der sonne, bleibt also meist nur ein "bisschen" zu vermelden, das ich dann versuche mit etwas witz aufzupumpen.
- gilt es wirklich einmal, ein ernstes thema zu beackern, versuche ich mich - so gut ich es halt kann - ihm von einer ungewöhnlichen seite zu nähern.
- das hat mir in meinem berufsleben (regisseur und kameramann) ungeheuer geholfen.
- es gibt aber geschehnisse, bei denen sich diese herangehensweise strikt verbietet. ihren mächten bin ich ungeschützt ausgeliefert ...
- die musik trifft mich immer mit voller kraft ... und ich kann mich vor meinen emotionen nicht schützen ... liebe sie aber (vielleicht auch deshalb?) über alles.
- bei der lektüre von Thomas Mann, Fjodor Dostojewski, Herrmann Hesse ... um nur drei zu nennen, geht es mir ähnlich.
- dass ich einen "privatgott" neben allen anderen göttern habe, weiß jeder, der hier einmal reinschaut ... Wilhelm Busch !
- ich liebe die ... am ende mancher aussage. sie geben raum, einen gedanken weiterzudenken.
- tja,es folgen . . .

nachtrag : ich hasse die mathematik ...
wiewohl ich, wenn ein könner vor meinen augen einen komplizierten mathematische beweis führt, entzückt bin und begeistert von der LOGIK, die ja eigentlich wahre schönheit darstellt, und die vor meinen augen wie eine gotische kathedrale entsteht. dann aber denke ich nicht an den armen wicht, der später zu hause bleistiftkauend vor einer ähnlichen aufgabe sitzt.

übrigens, ich werde mir den orden nicht ans revers heften !!!
Jossele - 22. Nov, 16:12

Nunmehr ein offenes Buch ;-)

An sich ist ja der eifrige Leser deiner Seiten und Beiträge ohnehin zu annähernd deckungsgleichen Schlüssen gekommen.
Allerdings, was mir hier zu fehlen scheint, ist die Erwähnung der Freude an Bacchantischem ;-)

Bubi40 - 22. Nov, 16:39

na warte, du petze. du bist ja auch noch dran ...
steppenhund - 22. Nov, 18:40

Öha!!!

"Sie hassen Mathematik!" Die letzte, die das in meiner Gegenwart gesagt hat, hat mit "Gut" maturiert und sich geärgert, weil es eigentlich ein "Sehr gut" hätte sein können.
Ich verlinke einmal eine Seite meiner Homepage (leider schon lange nicht mehr gewartet), um Ihnen ein bisschen Einblick zu verleihen.
http://web723.andrea.webhoster.ag/typolight-2.5.0/index.php/mathematik.html

Bubi40 - 23. Nov, 09:47

jau ...
es ist halt mathematik, die sicher - ganz sicher - dem versteher höchste lust bereiten kann. eine lust, die ich nie verspüren werde.
jedoch durch den (grund)satz von Gottfried Wilhelm Leibniz :
"Ohne Mathematik kann man nicht Philosophie ergründen, ohne Philosophie kann man nicht Mathematik ergründen. Ohne die beiden kann man gar nichts wirklich ergründen."
habe ich endlich verstanden, dass ich in alle ewigkeiten ein "tumber tor" bleiben werde ... ;-) ...
sei´s drum ...
Teresa HzW - 23. Nov, 18:26

Die "Beichte" zur Mathematik hat mich auch erstaunt, hätt` ich gaaanz anders eingeschätzt. So kann frau sich täuschen ;-)
Nante3 - 23. Nov, 22:12

ganz schnell, Oh, mathematischer Geist

darf ich anmerken, dass bubi40 ein wenig zurechtgewiesen werden muss: er war nämlich in der Schule unter denjenigen Schülerinnen /zu finden, die zu den guten Mathematiker/innen zählten ..


ÄTSCH !!
Bubi40 - 24. Nov, 16:47

das zeugt doch nur von der mathematischen beschränktheit unserer klasse ...
ÄTSCH !!
nömix - 23. Nov, 10:40

Gewiss ist dieser Blog-Award
als Anerkennung höchst apart.
Ihr Blog dient allzeit zum Plaisier,
weshalb ich Ihnen gratulier’:
Der Lobpreis gilt Ihnen zu Recht,
das muss man sagen, aber echt.

Bubi40 - 23. Nov, 11:24

sie machen mich total erröten
wenn sie so süße töne flöten
doch tragen selber sie den preis
für ihre kunst als ein beweis
die menscheit köstlich zu erfreuen
so mag ich mich auch gar nicht scheuen
mein glückwunsch flugs zu dedizieren
und hoff´dass sie das akzeptieren
nömix - 23. Nov, 11:59

Der Mensch lebt nicht von Lob allein,
Sie wissen sicher, was ich mein’.
Schön wär’s, gäb’s statt der vielen Worte
zur Preisverleihung eine Torte
und Schampus zur Laudatio.
(Nehm’ an, Sie seh’n das ebenso.)
Der Verse sind genug gedrechselt,
drum möcht’ ich nunmehr drauf besteh’n:
»Der Worte sind genug gewechselt,
lasst uns auch endlich Torten seh’n!«
Bubi40 - 23. Nov, 12:27

das letzte wort dem buch der bücher ...

Wer zu Grunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.

Altes Testament
Sprüche
Kapitel: 16
Vers: 18

amen ...
Teresa HzW - 23. Nov, 15:52

Special Award Torte

Ich hoffe, sie ist groß genug... für Sie Beide... und laden`s doch bitte Josef d.J. auch noch dazu ein, wenn Sie die virtuell in Ihrer Männerrunde verspeisen [weil ich bin ja bald wech und kann daher nicht mithelf´]... also... *schlepp...keuch...stöhn... ächz]...die ist hoffentlich groß genug..... diese hier>>>
http://www.suessevielfalt.de/inc/img/products/wedding/box_10_big.jpg

P.S.:
Falls es mal irgendwann irgendwo irgendwie in diesem Leben ein Bloggertreffen am Donaustrand gibt.... und ich mit dem Auto kommen tät... tät ich Ihnen Dreien - Josef d.Ä., dem Nömix [weil er`s so schön in ein Verserl gepackt] und selbstverständlich Josef d.J. [Jossele] - eine selbstgebackne Schwarzwälderkirschtorte mitbringen mit gaaaanz viel Schwarzwälder Kirschwasser drin... zum nachträglichen Feiern des Award :-)))


V o r a b
müssen`s halt jetzt mit dem Bild vorlieb nehm`
;-)
steppenhund - 25. Nov, 00:01

Schweinerei, jetzt ist es g'wiss,
Nur um die Reimer is a G'riss,
Damit is fix.
So krieg i nix
Und von da Tortn nicht an Biss.
nömix - 25. Nov, 08:58

Das Reimen, lieber Freund, zählt hier
kein’swegs zur Pflicht, sondern zur Kür.
Auch Ihnen sei, wenn’s konveniert,
ein Stückel Torte offeriert.
Bubi40 - 25. Nov, 09:40

kollege nömix sieht das richtig
ein vers ist sicher hier nicht wichtig
ein jeder tue wie er mag
der josef ist da polyphag
und bei dem wilden tortenessen
wird steppenhund auch nicht vergessen
Teresa HzW - 23. Nov, 15:58

Ohlalala... lieber Josef, was man da so alles erfährt, wenn eine einen Award weiter reicht...
jetzt wiss` ma wieda mehr
;-)

Bubi40 - 23. Nov, 16:14

ich denke, für´s erste wird es reichen, selbst wenn sie dazu stießen. das wäre natürlich der gipfel des genusses. für den schampus, so denke ich, werden wir drei mit artigkeit sorgen.
nun ja, wenn sie wieder bei uns sind ... später ... mañana
Nante3 - 23. Nov, 22:18

in schwesterlicher Freude ...




wie wir beide wissen.
lassen Deine Reime prächtig
nie das rechte Metrum missen
und der Worte bist Du mächtig
auch die Themen - nie aus fadem Holz...
wir Geschwister sind auf Dich sehr stolz!

Bubi40 - 24. Nov, 14:54

verfluchte axt, ja ...
ich erinnere mich noch an die zeit, da wir beide versuchten, unsere unterhaltungen mithilfe von reimen jeder art zu gestalten. wenn ich mich gut entsinne, hatten wir es dabei doch zu einer gewissen meisterschaft gebracht. selbst mutti spielte manches mal mit ... mein gott, lang ist´s her ...
das war nun jahrzehntelang verschollen und vergessen. ich habe es hier bei der bloggerei wiederentdeckt, und es macht mir spaß, zumal es doch auch ein stück gelebtes leben spiegelt.
ich danke dir für deine "hervorragend gedichtete dichtung". welcher mann wird schon von einer "dame" mit versen bedacht ... ???
übrigens sei an dieser stelle, für alle die sich hierher verirrt haben, gesagt, dass ich dir und deinen blog "Tägliches - Unsägliches" (https://nante31.twoday.net/) das "Blogger Award" übergeben wollte, du mich aber zurückhieltest, erstens wegen des verdachtes des "Nepotismus", zweitens weil du nun schon einige zeit wenig gemacht hast und drittens, weil es ein neues blog ist, da du deine "Stumpf - und andere Sinne" aufgegeben hast. weil ich immer auf meine schwester gehört habe, konnte ich nunmehr keine ausnahme machen. jau ...
steppenhund - 25. Nov, 00:09

statt eines Links ein bisschen Lesen

Übelbach heißt die Gemeinde am Hang des gewaltigen Volland,
Wo die Geschichte von Schande und Glück des Gendarmen sich zutrug.
Volland nannten die Väter verschollener Läufte den Teufel,
Und so erzählt auch die Sage von jenem Ursteingebirge,
Daß es der Luzifer sei, der Engel des Aufruhrs, den Gottes
Machtspruch aus Himmeln verstieß, und hierlands fiel er zur Erde.
Aber im rasenden Sturz durch den Weltraum erstarrte der Riese,
Arme, Schultern und Haupt verwühlten sich tief in die Scholle,
Ragend verblieb nur der Rücken und eine der steinernen Flanken,
Hinter der noch zu Zeiten das wilde, unsterbliche Herz schlägt.
Immer wieder im Lauf der Jahrhunderte hören erschaudernd
Bauern, Fäller und Jäger das unterirdische Pochen,
Dann steht Unheil bevor: die Pest, ein Krieg oder Mißwuchs,
Große Sterbe von Vieh oder gar der Jüngste Gerichtstag.
Sonst doch ward in der Gegend vom Walten übler Dämonen
Niemals die Kunde beredt. Weltabgeschieden und friedlich,
Südliche Hänge hinan, versammeln die Häuser und Höfe
Sich um das uralte Kirchlein, dem ruchbar ein Gnadenbild inwohnt.
Friedlich umbreiten Wiesen, umdunkeln Forste die Siedlung,
Von einer Straße durchquert, auf der schon die Römer gezogen.
Friedlich, doch rüstigen Schlages sind dort auch die Männer und Frauen,
Wenn auch bälder verbraucht als die Menschen im milderen Flachland.
Denn die Arbeit ist hart im Gebirge für beide Geschlechter,
Trotzig wehrt sich die Erde dort wider die Pflugschar, der Winter
Frostet früher und dauert länger, es schaden die Güsse
Mehr den geneigten Ackern, und häufiger züchtigt der Hagel.
Nun aber, da die Geschichte von Schande und Glück des Gendarmen
Anhebt, ist Frühlingsbeginn in den später erwachenden Bergen
Und der Abend des Tags vor dem heiligen Feste Fronleichnam;
Und so begegnen wir auch als erstem am Orte dem Pfarrer.
Dort, wo über dem Dorf als Vorwacht der oberen Wälder
Einsam, verwettert und alt, eine mächtige Fichte emporragt –
Fromme Bilder verzieren den Stamm, und ein brüchiges Bänkchen
Lädt zu erquickender Rast im Anblick unendlicher Fernen –
Tritt er soeben hervor, der Hirte der ländlichen Seelen.
Hager und blaß, wie man Heilige bildet, und wohl auch ein wenig
Müde von Mühe und Hast des allzu beschleunigten Abstiegs,
Hemmt er den schwereren Schritt der grobgenagelten Schuhe,
Läßt sich nieder, trocknet die Stirne und ruft mit dem ersten
Wiedergewonnenen Atem zurück in den erlenumbuschten
Hohlweg: »Cordula, Vitus! Zu mir her! Und ruht noch ein wenig,
Eh ihr die köstliche Last bei mir im Pfarrhof versorget!«
Und schon ertönte von nahenden Tritten, von leichtern und schweren,
Loses Gerölle des Weges, der hoch von den Almen zum Dorf führt,
Und ein seltsames Paar betrat den Platz bei der Fichte:
War es der Frühling selbst oder gar der Unsterblichen eine,
Die da in Züchten erschien, gefolgt von einem Geschöpfe,
Das einem Satyr glich? Eine purpurn-blühende Tracht von
Alpenrosen, gepflückt auf den Hängen und Matten des Volland,
Trug sie im linken Arme, indessen die Rechte der Göttin
Kräftig den herrlichsten Strauß von Frühlingsblumen umspannt hielt.
Cordula war es, die Schenkin vom Gasthaus zum störrischen Engel,
Welches so mit Bedacht auf die Vollandlegende benannt war,
Und ihr folgte, gebückt von der Korblast duftenden Reisigs,
Vitus, der Knecht in bemeldeter Wirtschaft, die Einfalt des Dorfes.
Da erhob sich der Pfarrer und schlug wie ein schelmisch vergnügter
Junge laut in die Hände und sprach mit leuchtenden Augen:
»Wirklich, ihr habt es geschafft, ihr beiden grundgütigen Seelen,
Und ich kann euch nicht sagen, wie fröhlich und frei mir ums Herz ist
Jetzt, da die Sorge vorüber, womit wir morgen die Kirche
Schmücken sollen zum Umgang! Indessen das Schönste von allem
Bleibt der Gedanke doch selbst, der deinige, Cordula: Blumen,
Wie sie der Frühling uns gibt, zur Zier des Altares zu nehmen!
Ist doch nach unserem Glauben der liebe Fronleichnam nicht anders
Denn als das Frühlingsfest der christlichen Welt zu verstehen.
Wie sich nämlich im Lenze die Erde aus dinglicher Starre
Löset und wie sich aus Schnee und aus eisiger Kruste der Scholle
Blühendes Leben erweckt in ewiger Wiederkehr, also
Wirkt auch die Gnade im heiligen Sakrament des Altars die
Wandlung des Brots und des Weins in den Leib und das Blut Jesu Christi.
Und dies ist ja das Wunder, das wir am Fronleichnam verehren!
Nun aber, macht euch's bequem! Du, Cordula, ordne die Blumen,
Daß mir kein Stämmchen verdirbt! Und du auch setz deine Last ab,
Selige Armut im Geist! Du trugst ja der frommen Beschwerde,
Derer wir heute uns freudig um Gottes Lohn unterwanden,
Wahrlich den härtesten Teil, wiewohl ich auch Cordula lobe,
Welche hinwieder vollbrachte, was manchmal beinahe Gefahr war,
Denn sie gedeihen ja nicht am Wege, die köstlichen Blumen!«
Und der Herr Pfarrer trat zu Vitus und war ihm behilflich,
Arm um Arm zu entwinden den Gurten des ächzenden Tragkorbs,
Klopfte den Knecht auf die Schulter und gab ihm zum Lohn eine Prise
Sorglich gesparten Tabaks, den er immer für andre bei sich trug.
Jener aber empfing beseligt grinsend die Gabe,
Stopfte mit klobigen Fingern die schwärzlich verwitterte Pfeife,
Hockte sich abseits ins Gras und sog den belebenden Qualm ein.
Cordula aber, die längst schon dabei war, die Blumen zu ordnen,
Lächelte unter der Arbeit, dem Pfarrer erwidernd: »Hochwürden,
Gerne hab' ich geholfen und, ehrlich gestanden, nicht nur um
Unseres Herrgotts Lohn und Ihnen zuliebe, Herr Pfarrer!
Wer so das ganze Jahr, vom Morgen bis tief in die Nacht, nichts
Anderes hört und sieht als Kasse, Küche und Keller,
Kriegt schon von selber die Lust, bisweilen ins Freie zu kommen.
Wenn es sich dann aber fügt und niemand sich findet, der mittut,
Ist man von selber zu müde und hat dann noch immer genug mit
Flicken und Waschen zu tun, und manchmal muß man auch schreiben.
Freilich in letzterer Zeit ist das Schreiben selten geworden.«
»Selten?« forschte der Pfarrer behutsam. »Ja, hast du so lang schon
Keinerlei Nachricht bekommen?« Da wurde Cordula traurig,
Hielt in der Arbeit inne und senkte die Stirne und sagte:
»Schon drei Monate lang keine Karte, kein Brief, keine Zeile!«
Und es wollte soeben der Pfarrer des näheren fragen –
Denn er wußte davon, daß das Mädchen heimlich verlobt war –
Als, von den Almen herunter in Eile sich nähernd und endlich
Nahe im Hohlweg, Gesang und entschiedene Schritte ertönten.
Und schon stand er vor ihnen, der Schutzhauspächter vom Volland,
War ein Mann an die Fünfzig und trug einen ärmlichen kleinen
Koffer aus schwärzlichem Holz in der Linken am Griffe aus Rebschnur,
Rucksack und Mantel am Rücken und, leicht in der Rechten, den Bergstock.
Aber den grünlichen Filzhut, geschmückt mit dem Stoße des Spielhahns,
Hatte er üppig umkränzt mit Schlüsselblumen und Veilchen,
Daß es beinahe so schien, als ging' er zu Tanz oder Hochzeit.
Freundlich dankte der Pfarrer dem Gruße und fragte gemütlich:
»Thomas, wohin denn so eilig und gar so munter gelaufen?
Habt Ihr im Lotto gespielt und fahrt in die Stadt um den Treffer?
Oder suchet Ihr mich auf und habt mir von Euerem Weibe
Freudige Nachricht zu bringen? Schon wieder am End' eine Taufe?«
Also scherzte der Pfarrer, doch Thomas versetzte bescheiden:
»Jetzt wird nimmer getauft, zum mindesten nimmer mit Wasser,
Sondern mit Feuer, Herr Pfarrer, und ich bin selber der Täufling.«
»Thomas, Ihr in den Krieg? Ein Vater von dreizehn Kindern?«
Und der Pfarrer erhob sich und schaute dem Mann in die Augen.
Dieser doch nickte verlegen und wich dem erschütterten Blick aus,
Schwieg eine Weile vor sich hin und sagte dann ruhig und einfach:
»Hilft ja kein Lamentieren. Was sein muß, Herr Pfarrer, das muß sein!«

Falls eine gewisse Teresa das nicht sofort zuordnen kann, wird sie gebeten, es sofort als absolute Leseempfehlung anzunehmen:)
Bubi40 - 25. Nov, 09:11

welch ein glanz in meiner hütte ...
ein original Anton Wildgans ... österreichische literatur in einem piefkischen blog. ich fühle mich geehrt und sage ein dankeschön an den ehrenwerten herrn steppenhund. der eigentliche adressat ist momentan aushäusig, wird sich aber, so denke ich, auch dazu äußern.
grüße von haus zu haus.
Nante3 - 25. Nov, 08:34

Steppenhund, Sie "Schlingel",

des literarischen Verwirrspieles Mächtigen ..


Übelbach... das war das Wort, das mich zu Wildgans führte und in der Folge zu folgenden Links


http://zeilenzwischenxundy.wordpress.com/tag/gemeinde/

http://transgender.at/galerie/showuser.cgi?name=mike-tanja&land=AT&attr=ks


Ich sage ja immer: BLOGGEN bei den richtigen Bloggern bildet..
bb gewissermaßen ... aber gendermäßig bestückt ...

steppenhund - 25. Nov, 14:44

Ich wollte ja zuerst einen Weinheber zitieren. Da ich aber weiß, dass der bei Herrn Nömix nicht gut angeschrieben ist, (was ich verstehen kann) bin ich auf den Kirbisch verfallen.
Tatsächlich ist die Geschichte von Mönichkirchen ja wirklich ein Hammer und Wildgans hat dort so etwas wie ein Dorf-Verbot bekommen.
Generell ist aber der Kirbisch für mich noch mit einem anderen, noch umfangreicherem Werk verbunden. Das sind "die letzten Tage der Menschheit" An diese muss ich jetzt oft denken, weil sich der Spruch "Serbien muss sterbien" ja unauslöschlich eingeprägt hat. Vielleicht rührt daher auch mein Eifer, in diesem Land etwas zu bewirken, was mir selbst (in meinem Bereich) möglich ist.
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