1
Okt
2012

man soll die feste feiern wie sie fallen ...

TAG DER ALTEN LEUTE !!!

ein satz zu wagen gerade heute
am tag der alten siechen leute
den alle welt heut froh begeht
dem alten pjeron wohl ansteht

er grüßt mit anstand reifste frauen
die wir als greise gern anschauen
denn junge nehmen uns nicht wahr
ein blick in´spiegel zeigt das klar

wär ich ein weib ich schwör euch zu
mich zausel ließe ich in ruh
am besten zeigt man sein gesicht
selbst seinem ärgsten feinde nicht

geschweige denn ´ner schönen fraulaempel3
mit welker haut die haare grau
und dafür einen festtag machen
ich finde das total zum lachen
pathologe - 1. Okt, 16:40

"Best Ager" heißt ein Alter heut',
das hat was zu bedeuten,
wahrscheinlich, dass er nicht bereut
zu schauen nach den Bräuten.

Es ist im Alter überall
doch heute stets das Gleiche
man schaut und lässt den Überfall,
hat Angst, man wird 'ne Leiche.

Zu schauen hat noch nie geschadt
und auch sich zu entsinnen.
Derweil die Tat ist lang schon fad',
die Lust, die ist von hinnen.

Bubi40 - 2. Okt, 10:40

hier, teurer herr kollege, MUSS ein echter "Willi" folgen ...

Doch schmerzlich denkt manch alter Knaster,
der von vergang'nen Zeiten träumt,
an die Gelegenheit zum Laster,
die er versäumt.
nömix - 2. Okt, 11:43

»Natürlich ist Altwerden kein reines Vergnügen,
aber denken Sie mal an die einzige Alternative.«
(Robert Lembke)

Shhhhh - 2. Okt, 13:05

Ich würd‘ ja feiern statt zu hier zu klagen.
Doch bereitet mein Alter mir stets Unbehagen,
denn während Kinder und Senioren ihre Tage haben,
bin ich zu alt oder zu jung, um daran teilzuhaben!

Britt M. - 2. Okt, 13:17

Sie Glücklicher! Genießen Sie Ihr "Mittelalter".

Auf der anderen Seite - das Alter bietet tatsächlich jede Menge Möglichkeiten und Anlässe, zufrieden zu sein und jeden einzelnen Tag zu genießen und auf eine gewisse Art auch zu feiern!
Bubi40 - 3. Okt, 08:44

das privileg des menschen ist ja, dass er (so gott will) alle lebensabschnitte bewusst erleben darf ... die jugend, das sog. beste alter, und auch den lebensherbst.
ein hundsfott, der nicht in jeder zeit ein grund zum feiern findet ...
oder ???

Jossele - 3. Okt, 19:16

Na ja, immerhin war ja auch Weltvegetariertag, quasi Entsagung des Fleisches.
Sagt uns das was?
... Tut es nicht.

Teresa HzW - 4. Okt, 10:25

Wie fangen wir's an?
Das sage mir einer!
Lang leben will jedermann,
alt werden keiner.


meinte schon annodunnemal
der österreichische Dramatiker
Eduard von Bauernfeld

Wie schön,
Sie
nach "durchzechten" Nächten
wieder
unter uns
zu wissen,
lieber Josef,
wohlan... ;-)

Nante3 - 4. Okt, 18:25

Denk

Denk ich an den Tag der alten Leute,
denk ich an den Welttiertag heute.
Und mich befällt ein gar grauser Verdacht:
das hat man "oben" absichtlich gemacht.
Doch es ist ein Hauptplaisier,
wenn du findest dein Lieblingstier

Wau wau, IA, miau, miau
heult Nante, die tierisch alte Frau......

Jossele - 9. Okt, 12:16

Mein lieber Herr, wenn sie glauben, es ist eh egal ob sie hier schreiben oder nicht, dann haben sie sich getäuscht.
Sie können doch nicht einfach so ins reale Leben entfleuchen, der Mensch macht sich ja Sorgen.

Teresa HzW - 9. Okt, 12:23

G E N A U !!!!!!!

Der liebenswürdige Herr Jossele spricht mir aus der Seele, allerliebster Josef. Eine UNERHÖRTHEIT ist das, dass Sie uns hier so im stillen Regen stehen lassen und nimmermehr erhören!

Bitte erbarmen Sie sich uns oder wie viele "Vater-unser" sollen wir noch [er]beten :-o
steppenhund - 9. Okt, 16:47

Eine piepsende Stimme im Hintergrund erhebt sich

Jetzt muss ich einmal etwas Ernstes schreiben.
Gesundheit ist ein Thema. Die nützt sich ab. Irgendwie sind die Leute, die dauernd Sport treiben und gesund leben, auch kein Vorbild. Den Dungl als Gesundheitspapst hat es relativ früh erwischt. Da waren es die schlechten Gene, sagen die Leute.
Es gibt immer Gründe, warum es so und nicht anders geht.
Heute in der Früh habe ich gezählte 7 Medikamente genommen. Ein Horror. Zwei akzeptiere ich gegen den Bluthochdruck. Die anderen werden hoffentlich in spätestens einer Woche nicht mehr notwendig sein. Verfluchte Darmgrippe. Die anderen sind normal für Dinge, die halt nicht von alleine weggehen.
-
Trotzdem habe ich am vergangenen Samstag einen Walzer und eine Quadrille getanzt. Natürlich ist das weniger als vor 40 Jahren, wo ich bei einem Ball (Concordia in der Wiener Uni) jeden Walzer getanzt habe.
-
Das geht also nicht mehr.
-
Langsamer bin ich geworden. Ich merke es an der Denkgeschwindigkeit. Die nimmt ab, - bei bestimmten Problemen. Aber noch ist sie ausreichend.
Arbeitstechnisch bin ich glaube ich langsamer geworden, das liegt auch etwas an der Motivation und einer zunehmenden Frustration, wenn ich sehe, wie z.B. hier in Belgrad die Zustände sind. Es gibt eine neue Regierung und jeder stellt sich tot, damit man ihm nichts anhaben kann. Das drückt auch auf meinen Einsatz.
-
Beim Klavierspielen merke ich keine Verschlechterung. Eher eine Verbesserung. Ruhiger und gelassener, erkenne ich viel mehr Zusammenhänge und spiele viel bewusster als früher. Meine Frau meint auch, ich spiele besser.
Ich saufe weniger. Eigentlich "saufe" ich jetzt gar nicht mehr. Vielleicht nur mehr richtiger Quartalssuff.
-
Das Gehen bereitet mir etwas Schwierigkeiten. Das ist noch eine Folgeerscheinung der Operation. Aber es ist nicht beunruhigend. Ich lese von Schwierigkeiten, die andere haben und komme mir dabei wie ein junger Hund vor.
-
Wesentlich erscheint mir folgende Beobachtung:
bis zu meinem 28. Lebensjahr wollte ich immer älter sein als ich es war. Ab dem 28. Lebensjahr lebte ich synchron und war mit meinem jeweiligen Alter immer hoch zufrieden. Und bin es auch heute noch. Ich war ja nicht immer ein Braver und habe Weniges ausgelassen. Ich habe nicht zu bereuen, dass ich etwas versäumt habe.
Ich glaube, dass diese Haltung schon sehr stark von der Literatur und meiner Umgebung beeinflusst wurde.
Hesse, Goethe, Shakespeare, Busch (den mein Schwiegervater sehr geschätzt hat), Durrell, Bulgakov, "Perry Rhodan" (!) und jede Menge guter Science Fiction haben mich mein Leben in genau unserer Zeit schätzen lassen.
Ich finde es toll, in meiner Zeit gelebt zu haben. Was technisch gemacht wurde, kann ich noch verstehen. Was in dreißig Jahren state of the art sein wird, würde ich nicht mehr verstehen.
Auf politischen Gebiet verstehe ich natürlich auch heute nichts. Oder nur so viel, dass "politisch Lied" ein "garstig Lied" ist, und leider unabdingbar. Also bin ich einfach heilfroh, dass ich keinen Krieg erleben musste.
Und im Verein der Schlaraffen, wo zeit meines Lebens fast immer alle älter als ich waren, werde ich langsam würdig. Aber auch nicht sehr, weil ich ja keine Zeit dafür habe. Doch ich habe dort viele Menschen kennen gelernt, die mit 80, ja noch mit 90 vollfit waren.
Dr. Walter-Maria Neuwirth hat anlässlich seiner 100. Geburtstagsfeier zwanzig Minuten lang frei von der Rednerbühne gesprochen. Ich mag seine Gedichte.

Es ist ja nicht so, dass man im Alter alles kann, aber man kann sich vielleicht an viel mehr freuen, wenn man nicht dem konstanten Zeitdruck ausgeliefert ist.
Ich stelle fest, dass ich momentan vermutlich genauso intensiv lebe wie mit 30 und sicher bewusster und glücklicher als mit 20.
Also auf das Alter ein herzliches Prost.

P.S. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass meine Frau ja fünf Jahre älter als ich ist. Und wir haben jetzt eine Tante von ihr besucht, die mit 91 Jahren noch so etwas von agil und rührig, auch im Kommunalwesen, ist, dass man sich nur wundern kann. Auf Betreiben ihres Sohnes, der gleichalt wie ich ist, hat sie jetzt aber das Autofahren gelassen. Es gibt also auch bei den Frauen kein Ablaufdaten.
- Sofern sie sich halt nicht über Brustoperationen und Schuhe definieren.

steppenhund - 9. Okt, 16:50

Und dass ich jetzt in Wien öffentlich um 60 cent im Tag fahren kann, freut mich diebisch:)))
Teresa HzW - 9. Okt, 17:54

Mal etwas Ernstes schreiben...

Aus tiefster Seele sprechen Sie mir, wenn ich Ihren wunderbaren Kommentar zur Herausforderung des Lebens lese!

Und obwohl ich ihn mit weiblicher [Erfahrungs]Sicht gelesen habe, lieber Steppenhund, teile ich mit Ihnen einige Lebenserkenntnisse:
1. Das geht also nicht mehr
2. bis zu meinem 28. Lebensjahr wollte ich immer älter sein als ich es war. Ab dem 28. Lebensjahr lebte ich synchron und war mit meinem jeweiligen Alter immer hoch zufrieden.
3. Ich habe nicht zu bereuen, dass ich etwas versäumt habe.

Dies paart sich mit ur-eigenen Lebenserfahrungen:
4. Trotz zweimaligem Herzstillstand und Intensivmedizin weiß ich, dass man so schnell nicht stirbt! Und der eigene Körper so einiges auszuhalten imstande.
5. Vor vier Wochen habe ich alle Medikamente in die Tonne getreten. Seitdem zwing ich mich halt, langsamer zu tun [auch wenn mir das verd...... schwer fällt!] Und wenn`s nimmer geht... will ich versuchen, der Versuchung zu[ den Herzdocs zwecks Wunderpillen] widerstehen... weil dauernd Betablocker tut dem Körper auch nicht gut... [und unter den Katheter kriegt mich keiner...]

Mein Geheimtipp: viel lachen, [sich selbst] schöne Dinge tun, sich mit netten Leuten umgeben und manchmal... dann halt doch wieder "schaffen" bis zum Umfallen [weil man kann halt doch nicht aus seiner Haut und wider seine Natur!]. Und dann liegt man halt wieder in der Ecke und büßt [das Treiben], gelobt [bessernde] Langsamkeit bis... uswusf.

Sodele... und jetzt die alten Knochen zusammen gerafft und [m]einen Stumpfsinn eingestellt...

Einen lieben Gruß an alle,
die dem Leben einfach nicht widersteh`n könn`
;-)

und Ihnen lieber Steppenhund herzlichsten Dank für soooo einen nachdenkens-überlebenswerten Comment :-X

vielleicht sollten wir jetzt solange mit Worten trommeln,
bis der liebenswürdigste aller alten Herren hier endlich wieder aufkreuzt :-))))
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