die Zeit, sie ist ein sonderbar Ding ...
die zeit ist eine der tatsachen, die unerbittlich und unnachsichtig unser leben bestimmt; sie ist allgegenwärtig und es gibt wohl in der gesamten musik, literatur und bildenden kunst kein werk, das die zeit nicht in irgendeiner weise behandeln würde.
in einer beeindruckenden art behandelt sie - nach einem text von Johann Gabriel Seidl (1804-1875) - der von mir hochgeschätzten tonsetzer
Johann Carl Gottfried Loewe (1796 - 1869), der heute geburtstag hätte in dem schlichten strophenlied
Die Uhr
als ich dieses kleinod zum ersten mal hörte, war ich ein halbwüchsiger, der vor allen dingen romantisch sein wollte ... und auch war ... ich war dann auch über alle maßen gerührt und spiegelte voller emotionen mein ganzes "schweres" leben in diesem lied ... ;-) ...
noch heute erfreut und bewegt mich seine schlichtheit und warheit.
wer ein wenig lust hat zu meditieren, der mag bitte
Hermann Prey
zuhören und sich gefangennehmen lassen ...
Ich trage, wo ich gehe,
Stets eine Uhr bei mir;
Wieviel es geschlagen habe,
Genau seh ich an ihr.
Es ist ein großer Meister,
Der künstlich ihr Werk gefügt,
Wenngleich ihr Gang nicht immer
Dem törichten Wunsche genügt.
Ich wollte, sie wäre rascher
Gegangen an manchem Tag;
Ich wollte, sie hätte manchmal
Verzögert den raschen Schlag.
In meinen Leiden und Freuden,
In Sturm und in der Ruh,
Was immer geschah im Leben,
Sie pochte den Takt dazu.
Sie schlug am Sarge des Vaters,
Sie schlug an des Freundes Bahr,
Sie schlug am Morgen der Liebe,
Sie schlug am Traualtar.
Sie schlug an der Wiege des Kindes,
Sie schlägt, will's Gott, noch oft,
Wenn bessere Tage kommen,
Wie meine Seele es hofft.
Und ward sie auch einmal träger,
Und drohte zu stocken ihr Lauf,
So zog der Meister immer
Großmütig sie wieder auf.
Doch stände sie einmal stille,
Dann wär's um sie geschehn,
Kein andrer, als der sie fügte,
Bringt die Zerstörte zum Gehn.
Dann müßt ich zum Meister wandern,
Der wohnt am Ende wohl weit,
Wohl draußen, jenseits der Erde,
Wohl dort in der Ewigkeit!
Dann gäb ich sie ihm zurücke
Mit dankbar kindlichem Flehn:
Sieh, Herr, ich hab nichts verdorben,
Sie blieb von selber stehn.
in einer beeindruckenden art behandelt sie - nach einem text von Johann Gabriel Seidl (1804-1875) - der von mir hochgeschätzten tonsetzer
Johann Carl Gottfried Loewe (1796 - 1869), der heute geburtstag hätte in dem schlichten strophenlied
Die Uhr
als ich dieses kleinod zum ersten mal hörte, war ich ein halbwüchsiger, der vor allen dingen romantisch sein wollte ... und auch war ... ich war dann auch über alle maßen gerührt und spiegelte voller emotionen mein ganzes "schweres" leben in diesem lied ... ;-) ...
noch heute erfreut und bewegt mich seine schlichtheit und warheit.
wer ein wenig lust hat zu meditieren, der mag bitte
Hermann Prey
zuhören und sich gefangennehmen lassen ...
Ich trage, wo ich gehe,
Stets eine Uhr bei mir;
Wieviel es geschlagen habe,
Genau seh ich an ihr.
Es ist ein großer Meister,
Der künstlich ihr Werk gefügt,
Wenngleich ihr Gang nicht immer
Dem törichten Wunsche genügt.
Ich wollte, sie wäre rascher
Gegangen an manchem Tag;
Ich wollte, sie hätte manchmal
Verzögert den raschen Schlag.
In meinen Leiden und Freuden,
In Sturm und in der Ruh,
Was immer geschah im Leben,
Sie pochte den Takt dazu.
Sie schlug am Sarge des Vaters,
Sie schlug an des Freundes Bahr,
Sie schlug am Morgen der Liebe,
Sie schlug am Traualtar.
Sie schlug an der Wiege des Kindes,
Sie schlägt, will's Gott, noch oft,
Wenn bessere Tage kommen,
Wie meine Seele es hofft.
Und ward sie auch einmal träger,
Und drohte zu stocken ihr Lauf,
So zog der Meister immer
Großmütig sie wieder auf.
Doch stände sie einmal stille,
Dann wär's um sie geschehn,
Kein andrer, als der sie fügte,
Bringt die Zerstörte zum Gehn.
Dann müßt ich zum Meister wandern,
Der wohnt am Ende wohl weit,
Wohl draußen, jenseits der Erde,
Wohl dort in der Ewigkeit!
Dann gäb ich sie ihm zurücke
Mit dankbar kindlichem Flehn:
Sieh, Herr, ich hab nichts verdorben,
Sie blieb von selber stehn.
Bubi40 - 30. Nov, 08:27