hei wie der frost die nase beißt
dass aller rotz sofort vereist
und schneidend bläst der ostwind gar
im wonnemonat februar
im fahlen froste klirrt der bach
schenkt winterfreuden mannigfach
wenn sich dazu viel schnee gesellt
ist´s wunderschön auf gottes welt
mit allen fasern zieht es dich
ins freie land das winterlich
mit seiner schönheit dich berückt
leib und auch seele sind beglückt
voll trunkner wonne in ekstase
es läuft gewisslich nicht die nase
könn´ herrlich frierend wir genießen
was uns kein sommer kann erschließen
und nur ein weichlicher banause
bleibt mäklig greinend dann zu hause
mit den handelnden personen eingesperrt in einem bedrückend unheimlichen gefängnishof (dem königlichen palast in Mykene) – du fühlst dich geradewegs ins Dantische inferno versetzt - lässt dir die kamera keinen ausweg. du bist verdammt, den psychoterror, der von ihren leidenschaften getriebenen menschen am hof von Mykene, bis ans bittere ende mitzuleiden.
in abgrundtiefem hass auf die mutter Klytämnestra und ihren liebhaber Aegisth, die gemeinsam den vater Agamemmnon ermordeten, ist das einzige streben Elektras, mit hilfe ihres bruders Orest, blutrache zu üben.
Klytämnestra wird ruhelos umgetrieben von ihrem schlechtem gewissen und ihrer angst.
Chrysosthemis, Elektras schwester, leidet unter dieser unauflöslich tragischen situation, die letztendlich im mord an Klytämnestra und Aegisth kulminiert.
bis in die feinsten verästelungen der zutiefst gestörten psyche sezieren Hugo von Hofmannsthal (Libretto) und Richard Strauss das innenleben der gequälten kreaturen.
mit schauer und schaudern ist man - wie hypnotisiert - dieser archaischen tragödie ausgesetzt. man ist am ende zwar entrückt und nachdenklich, aber reich beschenkt mit emotionen.
(Salzburger Festspiele, 2010)
Elektra ............. Iréne Theorin
Klytämnestra .... Waltraud Meier
Chrysothemis ... Eva-Maria Westbroek
Aegisth ............. Robert Gambill
Orest ................ René Pape
Wiener Staatsopernchor
Wiener Philharmoniker
Dirigent Daniele Gatti
Regie Nikolaus Lehnhoff
ein klitzekleiner zusammenschnitt ...
bitte anschauen … es sind nur drei minuten …
man könnte es aber auch so sehen :
klytämnestra und aegisth
machten wirklich großen mist
als sie agamemmnon killten
ihre sexlust dadurch stillten
bei elektra und orest
weckte das sofort protest
einig sind sie sich geworden
dieses mistpaar zu ermorden
in der oper ist zu sehn
das ist wirklich dann geschehn
hingemordet waren beide
wahrlich keine augenweide
die moral von der geschicht´
nebenbuhler killt man nicht
auch nicht seinen ehemann
dass man endlos poppen kann
" Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie über den Mann Herr sei, sie sei still. "
wie wäre das sein auf dieser erde - so schreie ich verzfeifelt ins all - doch liebens- und lebenswert - wenn alle menschen die lehren der bibel beherzigen würden ...
"Wer Sünde zudeckt, der macht Freundschaft; wer aber die Sache aufrührt, der macht Freunde uneins."
wer die "CAUSA WULFF" also im licht der bibel betrachtet, der wird wohl zu werten wissen, wer hier der gutmensch ist ...
Exzellenz Wulff - oder die geifernde journaille ...
Jascha Heifetz
(Iossif Robertowitsch Cheifetz,
Иосиф Рувимович Хейфец)
* 2. Februar 1901 in Vilnius, Russisches Kaiserreich (heute Litauen); † 10. Dezember 1987 in Los Angeles
einer der bedeutendsten geiger des 20. jahrhunderts.
als besondere delikatesse habe ich eine aufnahme ausgesucht, in der er mit sich selbst den wunderschönen zweiten satz aus dem Doppelviolinkonzert von J. S. Bach spielt.
wer ein paar besinnliche minuten mag ... bitte sehr ...
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eine bauernregel am rande ...
auch als wort des trostes zu verstehen ...
Bringt Mariä Lichtmess Sonnenschein,
wird die Kälte hernach noch größer sein
zeit 8:45, temperatur -16 grad, stahlender sonnenschein
* 30. Januar 1697 Scheden bei Göttingen
+ 12. Juli 1773 Potsdam
er war der oberste musikus am hofe des "Alten Fritz" ... sein flötenlehrer, sein instrumentenbauer, der leiter seiner allabendlichen hauskonzerte; er begleitete Friedrich II. sogar auf seinen feldzügen.
Friedrich warb ihn ab vom Sächsischen Hof Dresden, und er war dem monarchen direkt unterstellt.
Johann Joachim Quantz
Concerto für Corno da caccia, Oboe, Streicher und Basso Continuo Es-Dur
III.Allegro
es ist, als hätte der demiurg, die nornen oder der schöpfergott selbst Richard Wagner die feder geführt, als er dieses werk zu papier brachte.
unerbittlich - in voll durchkomponierter form - wird in einem mysterienspiel die menschliche existenz in all ihren fassetten, ihrem werden und ihrem vergehen, ihren sünden und tugenden, ihrem hoffen und verzweifeln, ihrer liebe und ihrem hass, mit musik so eindrücklich erzählt, dass man sich der tragik des geschehens, das immer wieder auf das sterben und vergehen weist, absolut nicht entziehen kann. man leidet mit den darstellern dieser sich in auflösung befindlichen welt, man leidet mit Amfortas, der, ähnlich Prometheus, auf den tod und damit auf die erlösung von seinen schmerzen wartet, die nur durch einen „reinen Tor“ erfolgen kann. der vollwaise Parsifal, der wie Kaspar Hauser, auf sich selbst gestellt abgeschieden von aller zivilisation aufgewachsen ist, wird als eben dieser „Tor“ die erlösung bringen für ein ausgedientes und abgewirtschaftetes system, das nur noch aus hohlen sinnentleerten formen besteht. der oberste gralsritter Gurnemanz übernimmt stellenweise, ähnlich dem evangelisten in Bachpassionen, die aufgabe des chronisten, und er ist oberster hüter der schon im verfall befindlichen gralsburg und ihrer rituale. für mich ist die eindrucksvollste figur Kundry, die, als eine untote, in dieser und in parallelwelten über jahrhunderte in vielen existenzen ihr dasein fristet, und die am ende zusammen mit Parsifal diese sterbende welt hinter sich lässt, um so eine neue welt zu erschaffen. wenn man aber bis dahin gut zugehört hat, weiß man, dass sich die ganze geschichte wiederholen wird.
Richard Wagner - Parsifal - Akt 3:Karfreitagszauber
Gurnemanz: Matti Salminen
Kundry: Waltraut Meier
Parsifal: Christopher Ventris
Dirigent: Kent Nagano
Baden-Baden 2004
in der exquisiten regie von Nikolaus Lehnhoff
ich habe den eindruck, dass wagner sich mit diesem werk die krone der unsterblichkeit selbst aufgesetzt hat ...
aber ich bin halt kein reiner, sondern nur ein tumber tor .