5
Dez
2012

warum ein narr in der adventzeit von der passionsgeschichte spricht …

„… Mein Leipzig lob’ ich mir!
Es ist ein klein Paris, und bildet seine Leute.“

so lässt altvater Goethe den studenten Frosch in Auerbachs Keller sagen.
möglicherweise kannte Goethe den „Thomanerchor“, der zur zeit, da er seinen „Faust“ schrieb schon 500 jahre existierte.
die „Matthäus – Passion“ war auch schon komponiert. ob unser dichterfürst diese Bach´sche komposition - von den „Thomanern“ gesungen kannte - glaube ich eher nicht … das lob Leipzigs wäre sicher weitaus leidenschaftlicher ausgefallen.
ganz sicher aber kannte er nicht die neue aufnahme aus der Leipziger Thomaskirche von 2012, die mich gestern abend für etwa 2 ½ stunden lahm legte und faszinierte.
drei wirkliche Leipziger juwelen sind sein fundament :
der unvergleichliche Thomanerchor,
das in seinem klang von Kurt Masur stark geprägte „Gewandhausorchester Leipzig“
und der unweit von Leipzig geborene Thomaskantor Georg Christoph Biller.

matth-pass-

die solisten sind nicht aus der ganzen welt zusammengekaufte stars; es sind sänger, die so in einer beliebigen aufführung in Leipzig zu hören sein könnten, und die kleinen partien werden von chormitgliedern gesungen.
man schenkt uns mit dieser einspielung ein gutes stück „Leipziger Genuss“ … ,
ein genuss, der seine absolute krönung durch den glockenrein singenden und sauberst artikulierenden chor erfährt. G. C. Biller muss seine „Buben“ lieben; nur so, glaube ich, kann er sie zu dieser souveränen meisterschaft, und diesem einzigartigen klang führen. er lässt den chor in unvergleichlicher manier mit dem typischen hall der Thomaskirche spielen, dass einem bei den chorälen ein schauer nach dem anderen den rücken herunterläuft. er exponiert den chor wie einen meisterlichen brillanten, der von den übrigen musikanten gekonnt eingefasst wird.

dass die blu – ray aufnahme einen high definition mehrkanal klang bietet, der dich auch akustisch unmittelbar in die Thomaskirche entführt, muss ich sicher nicht erwähnen.
hier kann, wer lust verspürt, in der gesamten aufnahme „herumschnüffeln“. eine gute tonanlage wäre von ungeheurem vorteil … ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=LyqJ0niCSl0

http://www.youtube.com/watch?v=RB_lm6KKUUs

merk(el)würdigkeiten ... aus purer langeweile angemerkt ...

im „real existierenden Sozialismus“ und in seiner entwicklung, der ich bewusst und in ganzer länge das große glück hatte beizuwohnen, waren, was wahlen jedweder art anging, sei es irgendein vorsitzender oder eine partei, ein felsenfestes ritual und genau definierte wahlergebnisse vorgegeben, die man nach bekanntgabe laut und enthusiastisch zu feiern hatte. die länge der stehenden ovationen wurden meines wissens nie gemessen, wurden aber im fernsehen immer in ganzer länge gezeigt. in meiner erinnerung schlugen im höchstfall drei bis vier minuten zu buche. die wahlergebnisse lagen in der regel zwischen 98,9 und 99,8 %.

zum geleit …

97,94 % der verfügbaren stimmen und 8 (acht) minuten applaus können sich doch durchaus sehen lassen … auch wenn der „real existierende Sozialismus“ nicht mehr real existiert … oder sollte ich etwas übersehen haben ???
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pjerunje ...

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