gestern abend in josefs privatem operntheater ...
fast fünf stunden haben sie zu singen … und immer volles rohr. man darf sich also nicht wundern, dass beide recht stattliche figuren sind. normalgewichtige würden diesen kraftaufwand nicht leisten können. Tristan und die schöne irische königstochter Isolde, die er für seinen herrn, den König Marke, freien soll. beide trinken versehentlich einen liebestrank, der eigentlich für alle fälle dem König Marke zugedacht war. die wirkung ist durchschlagend. gefühlte zwei stunden besingen sich die beiden korpulenten darsteller in wagnerisch schwülstigen stab - und sonstigen reimen. dem gehörnten könig kann das natürlich nicht verborgen bleiben. fürchterliche szenen spielen sich ab, in denen als schlusshurra Tristan schwerstens verletzt wird. durch seinen freund Kurwenal wird er in sicherheit gebracht, und vollbringt als lebensgefährlich verletzter gesangliche schwerstarbeit, gepaart mit gewagtesten gymnastischen einlagen, als er erfährt, dass die holde isolde ihm folgen würde. sie erscheint dann auch, aber tristan hatte sich zuvor so verausgabt, dass er in ihren armen stirbt.
und nun kommt das, wofür es sich gelohnt hat fünf stunden lang geballten Wagner ertragen zu haben … Isoldes Liebestod. wie ich meine, das ende aber gleichzeitig der höhepunkt der Romantik überhaupt …
diese musik ist mit worten nicht zu beschreiben.
aber ... nicht nur deswegen lohnt es sich, dieses mammutwerk zu hören. die deutsche untertitelung hilft auch dem wagnerischen laien, das werk zu verstehen und zu genießen.
Bubi40 - 8. Jan, 15:18