heute hat geburtstag ...
Augustinus Aurelius, (354 - 430)
Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenvater und Heiliger
"Er gilt als der Vater und Schöpfer der theologischen und philosophischen Wissenschaft des christlichen Abendlandes und wird deshalb als „Kirchenvater“ bezeichnet." (wiki)
ich habe mir mal die mühe gemacht ein paar seiner "kernigen" sätze hier anzufügen.
ich denke, dass man mit diesen maximen unbedingt leben kann ...
- Der Mensch ist nicht nach dem zu beurteilen,
was er weiß, sondern nach dem, was er liebt.
- Daraus, daß jedes Verbrechen eine Sünde ist, folgt noch nicht, daß jede Sünde ein Verbrechen ist
.
- Gib mir Keuschheit und Enthaltsamkeit - aber jetzt noch nicht.
- Wein erfrischt matte Kräfte, Traurigkeit verscheucht er, alle Müdigkeit der Seele verjagt er.
- Das Schöne ist der Glanz des Wahren.
- Sünde mit Demut verbunden ist besser als Tugend ohne Demut.
- Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel nichts mit dir anzufangen.
Bubi40 - 13. Nov, 08:45
Teresa HzW - 14. Nov, 11:08
Wie immer "mein Sermon" ohne Versmaß ;-)
In einem kleinen Reclamheft [das über die "Confessiones", die Bekenntnisse, des heiligen Augustinus geht] fand ich folgenden "Sermon" [im "Zehnten Buch"] über das Gedächtnis; Augustinus`philosophische Betrachtung über das, was das Gedächtnis ausmacht...
Es gefiel mir so gut, dass ich dachte, das passt zu diesem "heiligen" Tag:
"...und vom Gedächtnis rede ich, wenn ich von den vier Bewegungen der Seele spreche, von der Begierde, Freude, Furcht und Traurigkeit; wenn ich sie nach ihren Eigenthümlichkeiten von einander trenne, so kann ich das Gedächtnis. Ihre Bewegungen erfaßen mich nicht mit ihrer Unruhe, wenn ich mich ihrer erinnere und doch wecke ich sie aus der Ruhe, in der sie im Schatzhause des Gedächtnis lagen. Sie stoßen mir daraus auf, wie die Speisen aus dem Magen, aber der Freude fehlt nun ihre Süßigkeit und der Trauer ihrer Bitterkeit. Ist das darum unähnlich, weil es nicht allerwegs ähnlich ist? Wer möchte über etwas Trauriges und Furchtbares reden, wenn er dadurch jedesmal mit Trauer und Furcht erfüllt würde? Und doch redeten wir nicht darüber, wenn wir nur die Bilder körperlicher Eindrücke und nicht auch die Begriffe fänden, die wir durch keine Sinnenpforte empfiengen. Die Seele selbst hat sie in ihrem Leidensgefühl dem Gedächtnis eingepflanzt, oder das Gedächtnis hat sie behalten, ohne solche Einpflanzung.
Aber wer mag leicht behaupten, ob das Gedächtnis die Vorstellung der Bilder sei oder nicht? Ich nenne einen Stein, oder die Sonne da diese selbst nicht vor meine Sinne treten und nur ihre Bilder dem Gedächtnis sich stellen. Einem Körperschmerz nenne ich, während nichts von ihm da ist, und mir nichts weh thut. Wäre aber sein Bild nicht in meinem Gedächtnis, so könnte ich ihn in meiner Aussage nicht von der Lust unterscheiden, wüßte gar nicht, was ich sagte. Ich nenne ein körperliches Behagen, während mir wohl ist. Da ist mir die Sache selber gegenwärtig, aber wäre ihr Bild nicht in mein Gedächtnis, so würde ich mich nicht erinnern, was das Wort bedeutet, mir dem ich diesen Zustand benenne. Auch die Kranken würden, wenn man ihnen vom Wohlbefinden spräche, nicht verstehen, was des Wortes Sinn ist, wenn nicht, troz ihres Uebelbefindens, die Vorstellung des Wohlbefindens in ihrem Gedächtnis lebte. Nenne ich die Zahlen, mit welchen wir zählen, sie selbst, nicht ihr Bild, sind in meinem Gedächtnis. Rede ich von der Vorstellung der Sonne, so ist diese Vorstellung in meinem Gedächtnis, ich aber meine nicht die Vorstellung von dieser Vorstellung, sondern sie, die Vorstellung, selbst, sie schwebt mir vor. Ebenso nenne ich das Gedächtnis und erkenne, was ich nenne. Erkenne ich es wo anders, als im Gedächtnis selbst? Nur seine Vorstellung ist mir gegenwärtig, nicht es selbst."
In einem kleinen Reclamheft [das über die "Confessiones", die Bekenntnisse, des heiligen Augustinus geht] fand ich folgenden "Sermon" [im "Zehnten Buch"] über das Gedächtnis; Augustinus`philosophische Betrachtung über das, was das Gedächtnis ausmacht...
Es gefiel mir so gut, dass ich dachte, das passt zu diesem "heiligen" Tag:
"...und vom Gedächtnis rede ich, wenn ich von den vier Bewegungen der Seele spreche, von der Begierde, Freude, Furcht und Traurigkeit; wenn ich sie nach ihren Eigenthümlichkeiten von einander trenne, so kann ich das Gedächtnis. Ihre Bewegungen erfaßen mich nicht mit ihrer Unruhe, wenn ich mich ihrer erinnere und doch wecke ich sie aus der Ruhe, in der sie im Schatzhause des Gedächtnis lagen. Sie stoßen mir daraus auf, wie die Speisen aus dem Magen, aber der Freude fehlt nun ihre Süßigkeit und der Trauer ihrer Bitterkeit. Ist das darum unähnlich, weil es nicht allerwegs ähnlich ist? Wer möchte über etwas Trauriges und Furchtbares reden, wenn er dadurch jedesmal mit Trauer und Furcht erfüllt würde? Und doch redeten wir nicht darüber, wenn wir nur die Bilder körperlicher Eindrücke und nicht auch die Begriffe fänden, die wir durch keine Sinnenpforte empfiengen. Die Seele selbst hat sie in ihrem Leidensgefühl dem Gedächtnis eingepflanzt, oder das Gedächtnis hat sie behalten, ohne solche Einpflanzung.
Aber wer mag leicht behaupten, ob das Gedächtnis die Vorstellung der Bilder sei oder nicht? Ich nenne einen Stein, oder die Sonne da diese selbst nicht vor meine Sinne treten und nur ihre Bilder dem Gedächtnis sich stellen. Einem Körperschmerz nenne ich, während nichts von ihm da ist, und mir nichts weh thut. Wäre aber sein Bild nicht in meinem Gedächtnis, so könnte ich ihn in meiner Aussage nicht von der Lust unterscheiden, wüßte gar nicht, was ich sagte. Ich nenne ein körperliches Behagen, während mir wohl ist. Da ist mir die Sache selber gegenwärtig, aber wäre ihr Bild nicht in mein Gedächtnis, so würde ich mich nicht erinnern, was das Wort bedeutet, mir dem ich diesen Zustand benenne. Auch die Kranken würden, wenn man ihnen vom Wohlbefinden spräche, nicht verstehen, was des Wortes Sinn ist, wenn nicht, troz ihres Uebelbefindens, die Vorstellung des Wohlbefindens in ihrem Gedächtnis lebte. Nenne ich die Zahlen, mit welchen wir zählen, sie selbst, nicht ihr Bild, sind in meinem Gedächtnis. Rede ich von der Vorstellung der Sonne, so ist diese Vorstellung in meinem Gedächtnis, ich aber meine nicht die Vorstellung von dieser Vorstellung, sondern sie, die Vorstellung, selbst, sie schwebt mir vor. Ebenso nenne ich das Gedächtnis und erkenne, was ich nenne. Erkenne ich es wo anders, als im Gedächtnis selbst? Nur seine Vorstellung ist mir gegenwärtig, nicht es selbst."
Bubi40 - 14. Nov, 14:14
zur heiterkeit gehört auch ernst
wie du von frau teresa lernst
sie ist allhier der gute geist
der immer wenn „der block“ entgleist
und abrutscht in trivialität
derselben „mannhaft“ widersteht
uns ernsthaft führt auf rechte wege
verpflichtet nur der imagepflege
ein tusch sei ihr an dieser stelle
doch leider fehlt mir die kapelle
olle augustinus war schon ein bemerkenswerter geist, der nicht zu unrecht hoch geehrt wird.
viel später sagte John Locke so :
"Nihil est in intellectu quod non prius fuerit in sensibus“ („Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen wäre)“.
aber er war halt auch nicht der erste ...
wie du von frau teresa lernst
sie ist allhier der gute geist
der immer wenn „der block“ entgleist
und abrutscht in trivialität
derselben „mannhaft“ widersteht
uns ernsthaft führt auf rechte wege
verpflichtet nur der imagepflege
ein tusch sei ihr an dieser stelle
doch leider fehlt mir die kapelle
olle augustinus war schon ein bemerkenswerter geist, der nicht zu unrecht hoch geehrt wird.
viel später sagte John Locke so :
"Nihil est in intellectu quod non prius fuerit in sensibus“ („Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen wäre)“.
aber er war halt auch nicht der erste ...
Teresa HzW - 14. Nov, 14:26
Hach, könnte ich doch nur in Ihrem Versmaß antworten.
Doch umso schöner, wenn ich hier als "guter Geist" [weiter] wirken darf ;-)
Sie graben immer so herrliche Denk-Tage aus, die mich wiederum inspirieren, da kann ich gar nicht anders, da muss ich einfach "ernsthaft" in Archiven und Geschicht[en]sbüchern wühlen... auf der Suche...
...zu einem "geist"reichen [Ein]T[r]ag.
Heut` war er mir vergönnt ;-)
Doch umso schöner, wenn ich hier als "guter Geist" [weiter] wirken darf ;-)
Sie graben immer so herrliche Denk-Tage aus, die mich wiederum inspirieren, da kann ich gar nicht anders, da muss ich einfach "ernsthaft" in Archiven und Geschicht[en]sbüchern wühlen... auf der Suche...
...zu einem "geist"reichen [Ein]T[r]ag.
Heut` war er mir vergönnt ;-)
dass er als Kirchenvater ist
in die Geschichte eingeflossen!
Würd’ heutzutage der gefragt
was er zu seinem Kinde sagt,
dann würd’ der rufen: »Ausgeschlossen,
das ist mein Kind nicht, diese Blage!
Ihr könnt mir glauben, was ich sage.«
muss ich verkünden stante pede
ganz sicher lebte august heute
würd´ er verachten kirchenleute
die christi kirche ruinieren
und so die lehre deformieren
doch gott sei dank ist er schon heilig
ich selbst hab´s damit nicht so eilig